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Bericht 29.10.2003

        DUBLIN      30.10.2004

Es wird langsam zur Gewohnheit, daß meine Berichte immer länger auf sich warten lassen. Außerdem entwickeln sich meine Frankreich-Berichte immer mehr zu Urlaubsberichten, denn auch dieses Mal liegt mein Schwerpunkt auf einem neuen Urlaubsziel. Dieses Mal ging es hinauf in den Norden. Naja, ich will nicht übertreiben, aber es war um einiges kühler als in Lyon, denn ich habe meine Herbstferien dazu genutzt, meiner Schwester in Dublin einen kurzen Besuch abzustatten.

Am Sonntag, dem 24.10., ging’s los, von Lyon Aéroport Saint-Exupéry mit einer Dreiviertelstunde Verspätung, da die vorgesehene Maschine einen Defekt hatte und ausgetauscht werden mußte. Nach einem recht angenehmen Flug mitsamt Blick über den Ärmelkanal kam ich dann in Dublin an und wurde von Verena in Empfang genommen und wir starteten umgehend in den Dubliner Ausgehbezirk Temple Bar, wo sich Restaurants und Pubs lückenlos aneinander reihen.

Das sollte vorerst nur ein erster Eindruck von Dublin sein, das ich erst Donnerstag genauer in Augenschein nahm. Denn von Montag bis Mittwoch einschließlich hatten wir einen Mietwagen, mit dem wir das nichtstädtische Irland erkunden konnten. Montag unternahmen wir eine Tour in das südlich gelegene Glendalough, wobei uns sogar die Sonne begleitete. Angesichts des guten Wetters beschlossen wir kurzerhand am Nachmittag Richtung Küste zu fahren. Die irische Landschaft ist auf jeden Fall sehr beeindruckend, überall grün in verschiedensten Facetten und jetzt im Herbst reiht sich dazu die bunt-gelbe Herbstverfärbung ein, was ein herrliches Bild gibt. Das Klima ist zwar subjektiv empfunden eher kühl, aber dafür über das ganze Jahr in etwa ähnlich und durch den Golfstrom ist im Schnitt so warm, daß in Dublin sogar Palmen gedeihen und das nicht schlecht!

Dienstag hatten wir uns dann eine längere Tour nach Cashel vorgenommen, wo sich der beeindruckende Rock of Cashel mit seiner mittelalterlichen zur Ruine verfallenen Kathedrale befindet. Zwar hatte uns an diesem Tag die Sonne verlassen, aber der graue Himmel paßte ganz hervorragend zur Stimmung an diesem Ort. Nach einem Abstecher über die Abtei Holy Cross fuhren wir noch nach Kilkenny bevor es wieder zurück nach Dublin ging.

Für Mittwoch hatten wir uns dann den Norden vorgenommen, aber viel wurde daraus nicht, da eine akute Sturmwarnung für die Süd- und Ostküste bestand. Wir fuhren zunächst zum Castle of Malahide, welches bei milderen Temperaturen mit seinen immens weitläufigen Grünflächen bestimmt noch schöner gewesen wäre. Nach einem Abstecher zur Halbinsel von Howth beschlossen wir aufgrund des starken Sturms und der beeindruckenden Brandung auf die Küste nicht weiter gen Norden zu fahren, sondern statt dessen zurückzufahren. Bei dem folgenden Regen hätte sowie nichts mehr wirklich Spaß gemacht.

Was mir aber sehr viel Spaß bereit hat, war das Autofahren. Unser Mietwagen, ein Opel Astra, war natürlich inseleuropäischer Produktionsweise entsprechend mit Steuer rechts gefertigt. Also war schalten mit links angesagt. Zum Glück sind weder die Pedale noch Blinker etc. vertauscht, sonst wäre man wohl endgültig verloren, denn mit rechts kuppeln stelle ich mir ungut vor. Wenn man sich dann mit dem Handling mal vertraut gemacht hat, dann muß man immer schön aufpassen, daß man in keinen Reflex verfällt und sich rechts einordnet oder rechts abbiegt ohne den Gegenverkehr abzuwarten. Ich habe mich auf jeden Fall tapfer geschlagen, das Auto trug keine bleibenden Schäden mit sich und auch die anderen Verkehrsteilnehmer waren zu keiner Zeit in lebensbedrohender Gefahr… ;-)

Donnerstag war dann Dublin City Center angesagt, oder wie man auf gälisch sagt, An Lár. Jaja, die Iren beschriften alles tapfer doppelsprachig auf den Straßen, auch wenn ich niemanden getroffen habe, der mich auf gälisch angequatscht hätte. Nun gut, ich war auch nicht wirklich in den ganz kleinen Dörfern im Süden und Westen, wo man so was durchaus finden kann.

Dublin an sich ist eine sehr weitläufige Stadt. Hohe Wohnblocks gibt es überhaupt nicht und überhaupt ist Mieten hier nicht wirklich sehr verbreitet. Jeder hat sein Haus, mitsamt ein paar Quadratmetern Garten (je dichter man zum Zentrum kommt, reicht’s nur noch zum Vorgarten). An Sehenswürdigkeiten ist Dublin so ausgestattet, daß man in einem Tag gut alles abklappern kann. Dazu gibt es einige Museen, die natürlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würden. Die wichtigsten Punkte sind in der Fotogalerie zu sehen.

Lediglich das Verkehrschaos in der Downtown würde mich hier zum Wahnsinn treiben. Es geht kaum vorwärts und alle Straßen sind verstopft. Immerhin waren sie so clever, den Bussen eigene Spuren zuzuteilen, damit wenigstens die durchkommen. Aber nach meinem Rückflug sollte mir auch das Lyon Straßenchaos erstmal die Fahrt vom Flughafen länger gestalten als den Flug, da im Tunnel de Fourvière ein LKW-Unfall war und somit jeder irgendwie versuchte, möglichst clever das zu umfahren, was darin endete, daß gar nichts mehr ging.

Was ich auf jeden Fall noch in Irland gelernt habe, ist meinen Doppeldiplomstudiengang schätzen zu lernen. Die Erasmusstudenten an der UCD in Dublin sind um einiges zahlreicher als hier, aber auch die absolute Studentenzahl ist um etliches höher. Doch sind die Erasmusstudenten weitgehend untereinander. Eine Integration mit den Iren gibt es kaum und selbst in den gemischten WG's am Campus bleiben Ausländer und Iren getrennt. Das soll natürlich nicht heißen, daß die Erasmusler keinen Spaß haben, ganz im Gegenteil, jeden Abend feiern sie woanders und das jeden Abend nach der Façon einer anderen Nation. Man lernt viele Leute aus aller Herren Ländern kennen, aber die eigentliche Landesbevölkerung lernt man nur en passant kennen. Erasmus ist eigentlich in jedem Land ähnlich, während ich hier wirklich sagen kann, die Franzosen kennengelernt zu haben. Auf jeden Fall weiß ich, daß ich für mich die richtige Art Auslandsstudium gefunden habe - eine profunde Auslandserfahrung mit deutschem Abschluß am Ende.

Nun erwarte ich meine Eltern hier, die mir einen kurzen Besuch abstatten, da bei mir der Montag wegen Allerheiligen noch frei ist. Wir wollen hier ein bißchen durch die Region touren, mal nach Cluny zum Beispiel und hoffen, daß das Wetter sich etwas angenehmer als in Irland zeigt.

Von der Centrale kann ich nicht groß was Neues erzählen. Es plätschert dahin, aber nun können wir nach den Ferien Gas geben. Die Klausuren beginnen und nebenbei geht ja auch die Skisaison jetzt wieder los. So werden die kommenden Wochen bis Weihnachten wie im Fluge vergehen. Als erstes muß ich dieser Tage meine Ski zum Service bringen, damit wenigstens die in Form sind, während ich es noch nicht ganz bin. ;-)


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