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Bericht 29.10.2003

        ES WIRD FRÜHLING - GANZ LANGSAM    09.04.2004

Nun sind schon wieder etliche Wochen verstrichen und ganz langsam wird es Frühling. Zwischenzeitlich hatten wir schon richtiges T-Shirt-Wetter, aber irgendwelche vermaledeiten Tiefdruckgebiete waren bislang doch noch stärker. Aber die letzten Wochen waren auch schon wieder so mit Action gefüllt, daß ich das Wetter eher beiläufig wahrgenommen habe. Ich weiß nun eigentlich auch gar nicht so genau, wo ich anfangen soll zu erzählen. Wie Ihr vielleicht schon gesehen habt, habe ich einen tollen Film online gesetzt, der am besten das wiedergibt, was ich aus meiner freien Woche im Februar gemacht habe - eine semaine de ouff malade auf Skiern. Doch, die Alpen habe ich dieses Jahr ausgiebig ausgenutzt und 9 verschiedene Stations de Ski kennengelernt. Eine Woche nach meiner Centrale-Skiwoche kam dann meine Family zum Skiurlaub nach Les Deux Alpes und diese Gelegenheit ergriff ich natürlich, ein Wochenende lang mit ihnen zu fahren und davon zu profitieren. Aber ich glaube, das war wohl das erste und das letzte Mal, daß meine Familie in Frankreich Skiurlaub gemacht hat und ich kann es nachvollziehen, wenn man sich das Appartement so ansieht und es mit dem vergleicht, was man in Österreich zum gleichen Preis haben könnte.

Nach ihrem Skiurlaub sind meine Eltern dann ohne meine Schwester nach Deutschland zurückgefahren, denn die haben sie erstmal für eine knappe Woche bei mir abgesetzt, damit sie sich mal das famose Centrale-Leben ansehen kann, von dem ich immer erzähle. Logischerweise haben wir auch eine Bouffe Allemande gemacht (das muß man ausnutzen, wenn man kompetentes Kochpersonal aus dem Inland vor Ort hat...). Diese Bouffe Allemande war dann auch die letzte dieser Art mit Henning, der sich seit 1.4. in Paris mit seinem Praktikum herumschlägt. Schade, jetzt habe ich keinen "Übermieter" mehr, dafür aber eine Adresse in Paris. :o))

Und nachdem ich dann am Freitag Verena in den Zug nach Frankfurt gesetzt hatte, ging auch schon das nächste Event los - die Challenge. Das ist das große Sportevent an der Centrale, zu dem 2.500 andere Schüler aus diversen Grands Ecoles aus ganz Frankreich kamen. Leider war der Samstag so derbe verregnet, daß einiges ausfallen mußte und die Rugby-Matches glichen eher Schlammcatchen als dem englischen (und fast auch französischen) Nationalsport. Aber Sonntag ließ sich dann die Sonne blicken und das war dann auch recht chillig, übern Campus zu schlendern, sich zu sonnen und den anderen beim Sporteln zuzuschauen... ;-)

Nach der Challenge habe ich dann bei der Commuz', einer Art Musical, organisiert durch Centralien natürlich, mitgemacht. Die kleine Musikergruppe brauchte für einige Stücke noch eine Geige und da ich nie Nein sagen kann, war ich dabei. Es war auch recht witzig mal mit Verstärker und mit E-Gitarre und E-Baß zusammen zu spielen, wenn auch mein Part sehr bescheiden war (max. ein paar Takte pro Stück, die aus getragenen Halben oder Ganzen bestanden). Die Commuz' war auf jeden Fall ein riesen Erfolg und es ist echt immer wieder erstaunlich, wie aktiv manche meiner Mitschüler sind und auch was für Talente in ihnen stecken, die man ihnen so gar nicht zutrauen würde.

Und neben all dem Vergnügen habe ich ja noch meinen Posten im BDE. Aber glücklicherweise hält sich die Arbeit soweit in Grenzen, daß  üblicherweise die zwei Stunden Mittagspause ausreichen, um das Anstehende während der mittäglichen Permanence im BDE zu erledigen. Aber ich muß echt sagen, daß das super interessant ist, was ich dort miterlebe. Man lernt einfach, wie Franzosen gewisse Dinge handhaben und wie Entscheidungen getroffen werden. Einmal pro Woche haben wir unsere Réunion, bei der wir über wichtige Dinge entscheiden. Diese findet mit unseren Trésoriers (Schatzmeistern) statt und somit sind wir zu sechst, um die wichtigsten Dinge in unserer Association zu entscheiden. Ich muß auch ganz ehrlich zugeben, daß ich durch das BDE mein Sprachniveau nochmals extrem verbessern konnte. Ich spreche mittlerweile wirklich mehr Französisch als Deutsch am Tag, was bis Weihnachten nicht so war. Ich war jetzt auch am letzten Ski-Wochenende, dem Weekend Dernière Neige, der einzige Ausländer. Das ist zwar nicht immer leicht, da man ja rund um die Uhr sein Hirn verwenden muß, aber es macht Spaß und es ist schön zu sehen, wenn man einfach an Unterhaltungen etc. aktiv teilnehmen kann. Ich habe zwar immer noch etliches im Französischen zu lernen, aber so wie's im Moment läuft, bin ich recht zufrieden.

Schulisch ist im Moment auch alles in bester Ordnung, die Klausuren plätschern nach wie vor dahin und es folgt eine auf die andere, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Allmählich verstehe ich es auch eine Klausur "französisch" vorzubereiten, das heißt, Mittwoch ist Klausur und Montag nachmittag wird erstmals das Skript aufgeschlagen. Der März stand aber hauptsächlich im Zeichen des Projets. Anfang März mußten wir einen 50-seitigen Bericht abgeben, zwei Wochen später war dann die Soutenance, eine halbstündige Präsentation des Projekts und in der Woche vor den Ferien haben wir dann noch ein BQP (Bonus Qualité Projet), eine Subvention durch die Schule, angefordert. Der Bericht war ja schon ein Haufen Arbeit, aber für die Präsentation hieß es dann, unser umfangreiches Projekt mit seinem weitgefächertem Spektrum an Basiswissen in einer halben Stunde zu präsentieren - und das vor jemandem, der keine Ahnung vom Projekt und der Thematik hatte. Aber wir haben das gut hinbekommen und konnten mit einer gelungenen Präsentation den Grundstein für das bevorstehende BQP legen. Für dieses mußten wir noch ein maximal zweiseitiges Dossier und unser Budget erstellen, welches knapp 8.000€ umfaßt. Begründet mal auf zwei Seiten den Bedarf von 8.000€ mit all den komplizierten Komponenten unseres Projekts! Das ganze mußten wir dann noch kurz in 5(!) Minuten vor einer Jury präsentieren und uns diversen Fragen stellen. Jeder hielt uns eigentlich für bekloppt, eine solche Summe anzufordern, doch auch hier machten wir das fast unmögliche möglich und erhielten unser volles Budget ohne Restriktionen oder Auflagen. Das hat mich schon ziemlich gefreut, denn so war die ganze Arbeit nicht umsonst (und die deshalb eventuell versäbelte Statistikklausur kann ich auch vertragen).

Im Moment verbringe ich gerade meine zweiwöchigen Osterferien in Deutschland und schlafe mich hier erstmal richtig aus. Ich habe es wirklich die letzten sechs Wochen zwischen den Februar-Ferien und jetzt nicht geschafft, an einem Wochenende mal auszuschlafen! Aber dafür ist immer was los und es gäbe noch so viel zu erzählen, aber irgend jemand soll das hier ja  auch noch lesen... ;-) Nach den Ferien geht's dann auch schon in die letzte Phase von meinem première année. Die kommenden Frühlingswochenenden möchte ich dann mal damit nutzen, ein bißchen was anderes als die französischen Pisten kennenzulernen. Ich muß ganz klar mal nach Paris, Marc in Italien wartet auch noch und so weiter und so fort. Also, auch die nächsten Wochen bis zum Sommer werden bestimmt alles andere als langweilig!


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