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Bericht 10.9.2003

        LA RENTRÉE DES FRANÇAIS - DIE ERSTIES KOMMEN    10.9.2003

Ja, sie sind endlich da, unsere französischen Ersties! Im Moment schreiben sie gerade ihren Englisch-Einstufungstest und ich warte in meinem Zimmer auf den Installateur der France Télélom. Meine Entscheidung steht nun fest, ich werde hier als Sprache Italienisch machen, nachdem ich ja vom Französisch befreit bin und eine Sprache obligatorisch ist.

Aber ich will gleich zum Essentiellen kommen, den französischen Ersties! Ich muß ehrlich sagen, es ist eine hochinteressante Mischung hier. Es hat sowas von Kaserne und Abi-Abschlußfahrt. Einerseits ist da die Scolarité, die mit harter Hand durchgreift, immer wieder die Disziplin anmahnt und keine Gelegenheit ausläßt, zu erklären, daß hier nur die besten Ingenieure Frankreichs sind. Auf der anderen Seite sind die Studenten, pardon die Schüler. Nein, es ist wirklich gut, daß die Ecole Centrale Ecole heißt, denn die Franzosen im ersten Jahr sind allesamt Kinder. Vom Alter her sind sie gerade zwanzig und sie werden im Prinzip das erste Mal von der Leine gelassen. Besonders wenn man schon über eine Woche hier ist und bereits den Großteil der Schule sowie etliche 2A kennt, kommt man sich doch ein bißchen, sagen wir, erfahrener vor. Ein Franzose sagte mir gestern auch, daß es hier eigentlich ganz witzig sei, weil normalerweise anfänglich die Ausländer die neuen Franzosen integrieren, da die Ausländer schon ihre Connections untereinander haben.

Das Verhalten der 1A nimmt auch wirklich äußerst interessante Züge an. Ich denke, jeder Soziologe könnte hier wochenlange Studien betreiben. Die Studenten des 2A, die uns Ausländer nun über eine Woche betreut haben, sind interessanterweise dagegen schon fast(!) erwachsen.

Es war gestern ein wirklich lustiges Bild, wie die ganzen Ersties mit ihren Eltern hier ankamen, den Anmeldekurs durchliefen und dabei fast ausschließlich ihre Eltern arbeiten ließen. Diese unterschrieben den Mietvertrag etc. Sobald dann aber abends die Eltern weg waren, ging auch schon die Post ab. Auf jeder Etage gab es dann sogenannte Bouffe d'Etage, sozusagen große Etagen(fr)essen, zum Kennenlernen. Da auf meiner Etage genau eine Französin eingezogen ist, war es hier eher ruhig. Meine Etage besteht immer noch aus drei Chinesen, einer Polin, nun einer Französin und mir, also keine Partyetage. Aber dennoch kam ich zu meiner Bouffe d'Etage, denn ein Franzose aus der Etage über mir kam runter und holte mich rauf. Da muß ich den Franzosen wirklich ein super Kompliment machen, sie sind offen, freundlich und absolut unkompliziert. Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, schon eine gewisse Basis im Französischen zu haben, ansonsten macht es den Franzosen logischerweise auch nicht viel Spaß, sich mit einem zu unterhalten. Aber ich kann mich wirklich überhaupt nicht beklagen, denn alle Franzosen, die ich jetzt so von der Ausländer-O-Woche kenne, kommen immer wieder von selbst auf mich zu und sind völlig unkompliziert.

Die Bouffe d'Etage war dann gegen 23h vorbei und dann ging die Party im Foyer. Ich habe zwei Bilder online gesetzt, aber die Stimmung kann man auf keinem Foto wiedergeben. Die Franzosen sind abgegangen, als hätten sie gerade das Abi geschafft oder im Lotto gewonnen. Irgendwie sollte man am Anfang des Jahres besser die Alkoholabgabe an Ersties limitieren, denn manch einer war kaum noch in der Lage gerade zu gehen. Mitten in der Party kam dann das Fanfaron der Ecole rein und machte Musik - unvorstellbar in Deutschland. Solche Partys steigen wohl mindestens einmal die Woche und nebenbei gibt's ja noch die Etagenpartys. Naja, und zwischen alledem soll man auch noch studieren - ich bin gespannt!

Jetzt bin ich aber mal gespannt, was mit meiner Etage passiert. Ich vermute mal, daß nun hier 3A einziehen, denn leer werden die Zimmer sicher nicht bleiben. Aber die Lage ist gar nicht verkehrt. Wenn mir nach Party zumute ist, kenne ich schon genügend Franzosen, die mir angeboten haben, jederzeit auf ihrer Etage vorbeizuschauen. Wenn ich aber genug von Party habe, kann ich mich zurückziehen, während das auf Partyetagen absolut unmöglich ist. Ein etwas gewöhnungsbedürftiger Mitbewohner meines Gebäudes ist das Fanfaron, das in der fünften Etage wohnt, also zum Glück wenigstens ausreichend weit weg, aber leider haben sie halt schon eher ungewöhnliche Probezeiten...

Naja, für den Moment soll das mal mein Bericht gewesen sein. Ich werde jetzt mal anfangen für meine Darmstädter Klausur was zu tun. Schließlich habe ich am 8.10., also vor der Darmstädter Klausur hier bereits die erste Klausur. Insgesamt schreibe ich min. acht bis Weihnachten, danach habe ich noch gar nicht angefangen zu zählen. Aber easy, alles wird irgendwie gehen, gemäß dem übertragenen Motto 10 gewinnt!


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