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Meine Erlebnisse in Frankreich für Euch online


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Bericht 29.10.2003

        AND SO IT'S CHRISTMAS    23.12.2003

Hoho, von drauß' aus Frankreich komm' ich her, ich muß Euch sagen, selbst in Frankreich weihnachtet's nun sehr. Allüberall in der Innenstadt sah ich goldene Lichtlein blitzen und droben auf dem Campusleben nun alle nach Hause streben. Doch genug gedichtet nun und um zum Punkt zu kommen, ich bin wieder in Deutschland. Und was ich wirklich sagen muß, Weihnachten in Frankreich hat leider nicht die Qualität, die ich aus Deutschland gewöhnt bin. Ja, seit etwa 10-15 Tagen haben auch die Franzosen ihre Weihnachtsbeleuchtung aufgefahren, aber so wie bei uns, nein, das schaffen sie nicht. Weihnachtsmarkt, Christollen oder Spekulatius, dafür gibt es kein Äquivalent in Frankreich. Nicht mal einen Nikolaus oder Adventskalender  kennen die armen französischen Kinder. Mit einem riesigen Adventskalender von Lindt und einem Adventskranz (Direktimport per Deutsche Post) war ich natürlich der Weihanchtsking auf dem Campus.

Aber seit meinem letzten Bericht ist schon wieder viel Zeit vergangen und so will ich mal ein wenig zusammenfassen, was alles passiert ist. Die Fotos könnt Ihr ja schon länger bewundern, aber die erklärenden Worte fehlen bislang noch. Am 29.11. war die Gala, was ein wirklich großes Event war. Bis morgens um sechs war ich on tour und zog von Bühne zu Bühne, und logischerweise von Bar zu Bar. In der Sporthalle war eine riesige professionelle Bühne aufgebaut und verschiedene (in Frankreich bekannte) Gruppen ließen die Halle rocken. Das praktische an unserer Bar von X2, der Bar o' Mètre, war, daß ich dort logischerweise meine Getränke für niente haben konnte. Da wir X2ler unsere besten Kunden waren, will ich gar nicht so genau wissen, ob die Bar ein Erfolg oder eher ein Desaster war. Das équipe, das sich um die Gala im gesamten gekümmert hat, hat auf jeden Fall einen Schuldenberg von 15.000€ nun vor der Assoce zu vertreten. Eine kleine Fehlkalkulation bei der erwarteten Besucheranzahl...

Als ich am frühen Morgen nach der Gala nach Hause ging, nahm ich einen leichten Regen wahr. Doch sollte das nicht einfach nur ein bißchen Regen bleiben. Es schloß sich ein Dauerregen an und regnete über drei Tage durch, aber nicht daß Ihr glaubt, das sei so schön leichter Landregen gewesen, nein, es goß die drei Tage wie aus Kübeln. Die Ergebnisse dieses Regens habt Ihr wahrscheinlich alle den Nachrichten entnommen. In Südfrankreich standen etliche Städte, wie Marseille, Avignon, Arles oder Montpellier, unter Wasser und die Schäden waren beträchtlich. Lyon hat es glücklicherweise verschont. Ich konnte sämtliche besorgten Mails, ob wir auch so schlimmes Hochwasser hätten, beruhigend beantworten. Nein, ich mußte nicht mit einem Helikopter vom Unidach evakuiert werden, wie sich Sebastian das so vorstellte... ;-) Aber ich habe ein Bild vom Campus online, das eindrucksvoll das wunderbare Wetter wiedergibt - besondere Beachtung verdient das kleine Meer am unteren rechten Bildrand.

Als nächstes erwähnenswertes Ereignis war am 8.12. die Fête de la Lumière in Lyon. Dieser Tag geht auf eine alte Tradition zurück, als Lyon auf wundersame Weise von der Pest errettet worden sein soll. Als Dank an Maria, wurden und werden jedes Jahr an diesem Tag Kerzen in die Fenster der Häuser gestellt, am Bild von der Oper im oberen Bereich schön zu erkennen. Im Laufe der Zeit und mit fortschreitender Technik sind nun natürlich einige Hightech-Spielzeuge dazugekommen. Am Place Bellecour strahlten 18 ultra-starke Projektoren mit 126.000 Watt gen Himmel. Per Internet konnte sogar jeder partizipieren und selber Figuren gestalten, die dann zu einer bestimmten Zeit gezeigt wurden und sechs Sekunden lang den Himmel erstrahlten, bis dann die nächste gezeigt wurde. An der Kathedrale Saint Jean und am Place des Terreaux waren riesige Beamer installiert, die die Fassaden der Gebäude erleuchteten und dort phantasievolle Lichtprojektionen zeigten. Natürlich ist es nicht ganz einfach, bei Dunkelheit ohne Blitz diese Projektionen im Bild festzuhalten. Ich habe es dennoch versucht und das, was annähernd was geworden ist, könnt Ihr in der Bildergalerie betrachten. Besonders faszinierend an der Fête de la Lumière war aber, daß in einer (der bisher seltenen) eiskalten Dezembernacht die ganze Stadt auf den Beinen war und die komplette Presqu'île für den Autoverkehr (Busse etc. eingeschlossen) gesperrt war. Die Massen schoben sich durch die Straßen, als wenn es ein Sommerfest wäre.

Nach der Fête de la Lumière war dann eigentlich kein großes Event mehr. Ich habe dann noch mit dem Orchester der ECL ein Konzert in einer Lyoner Abtei gespielt. Wir hatten kein riesiges Programm, aber die Kirche war sehr schön und an sich war es ganz nett, dort spielen zu können. Einmal war ich nochmal beim Skifahren, in Val Thorens. Wir hatten einen Traumtag mit Sonne pur und auch wenn noch etwas der Schnee in den Alpen fehlt, oben auf den Gletschern geht es doch recht gut und dank Kunstschnee war ausreichend viel geöffnet. Wir sind an dem Tag kaum eine Piste zweimal gefahren.

Die ganzen Wochen hatte ich natürlich auch ausreichend Klausuren und andere Arbeit. Leider habe ich den Eindruck, daß das bis zum Juni, wenn das 1A vorüber ist, sich nicht groß ändern wird. Aber bislang kann ich über meine Ergebnisse in den Klausuren nicht klagen und darüber bin ich auch sehr froh. Auch mein Projekt macht Fortschritte. Wir arbeiten ja an so einem Gerät zur Krebsfrüherkennung und um da sämtliche beteiligten Wissensbereiche abzudecken, ist schon eine ganz schöne Recherche nötig. Wir haben mittlerweile auch eine Homepage, auf der wir den Stand unserer Arbeit präsentieren. Alles in allem viel Arbeit und ich bin nun echt froh, bis zum 4.1. Ferien zu haben.

Nun ist aber erstmal Weihnachten und die Centrale ist weit weg. Somit habe ich mal Zeit etwas durchzuatmen und mich auf die kommenden Wochen vorzubereiten, von denen ich hoffe, daß sie etwas ruhiger werden, denn wir haben bis Februar nicht mehr ganz so viele Klausuren. Ich will also nun das Skifahren ein wenig forcieren... Aber es ist wirklich erstaunlich, wie die Zeit vergeht. Nun bin ich knapp vier Monate in Frankreich und die Zeit vergeht wie im Fluge.

Mittlerweile kennt man auch so ein bißchen die Eigenheiten des Landes und seiner Leute. Was mir ganz besonders auffällt und was man mir aber auch schon vorher gesagt hatte, Franzosen werden so gut wie nie persönlich. Man hat viel Spaß zusammen, feiert zusammen oder macht sonstwas gemeinsam. Da sind sie wirklich alle recht unkompliziert und es macht auch immer echt Spaß. Aber es ist doch eher selten, daß man über persönliche Dinge redet, es ist schon viel, wenn man weiß, woher die Leute genau kommen. Das finde ich manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man's weiß, kann man sich darauf einstellen.  Es sind eher so Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen den Kulturen ausmachen. Im großen und ganzen läuft das Leben in Frankreich nicht wirklich anders als bei uns. Außer daß man vielleicht mal etwas länger warten muß oder daß es Vorschriften gibt, die man nicht ganz begreifen muß. Aber in diesem Bereich stehen wir in Deutschland ja auch in nichts nach...

Nun werde ich diesen Bericht schließen. Ich wünsche Euch allen ein Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Laßt Euch reich beschenken und genießt die diversen Festessen. Für das kommende Jahr 2004 wünsche ich allen Glück, Gesundheit und Erfolg, das übliche also. Ich würde mich freuen, wenn die Frequentierung meiner Seite im neuen Jahr ebenso stark bliebe, wie in diesem. Ich danke Euch für Euer Interesse, das Ihr seit September meinen Geschichten entgegengebracht habt. Ich werde Euch auch im neuen Jahr weiterhin mit Bildern und Stories aus Lyon versorgen, damit Ihr au courant seid, wenn es Euch interessiert. Bis im Neuen Jahr dann wieder, rutscht gut hinüber!


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